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BEI ANRUF ANANAS

by Stubbi Oberwasser Trio

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1.
Takt 03:29
Takt ist was dich antreibt, ist das dein Takt rudern wir vorwärts oder rückwärts das hat ihn keiner gefragt Takt ist was man vorgibt, wer hat das gesagt? Viele Häuser sind schon mit weißen Fahnen beflaggt. Minuten sind Kleingeld, Jahre sind Gold. Darfs ruhig etwas mehr sein, sagt Mister zehntausend Volt. Hier herrscht Takt hier ist keine Zeit. Hier herrscht Takt hier ist keiner Zeit. Ich komme kaum heim, schon wird wieder der Koffer gepackt, immer im Stechschritt marschieren, so bleibt man im Takt. Er sah sie gestern im Traum, sie hatte ein Kleid an, nicht wie andere Kleider. Ein Kleid nur aus Schaum. Der Wecker ging los, da vergaß er es leider. Er hat Fett angesetzt, er hätte gerne entschlackt, doch das war nicht im Takt. Sie müssen etwas für ihr Herz tun, hat der Arzt ihm gesagt, denn das war nicht intakt. Als es dann aus dem Takt kam, wurd er auf die Bahre gerollt, da hilft leider auch kein Strom mehr, sagt Mister zehntausend Volt.
2.
Da sind die andern, dann bin da ich. Erst will man etwas, dann wieder nicht. Man steht so da und kommt nicht weiter, irgendwie ist man immer auf der Mitte der Leiter. Kann das gut gehn? Nee, kann es nicht. Erst war der Frust da und dann das Licht. Erst kommt es langsam und dann in Welln Das sind die Sollbruchstelln. Da ist der Anfang da ist der Schluss. Da ist die Stille, da ist in der Stille der Kuss. Da sind die Täler, da sind die Quelln. Da sind die Sollbruchstelln. Kann das gutgehn? Nee, kann es nicht. Erst war es spannend, dann war es schlicht. Da hilft kein Betteln und auch kein Verstelln. Das sind die Sollbruchstelln. Liebe wächst ein, wie ein Nagel am Zeh, dann tut es weh. Und aus historisch sieht man ja. Alle großen Helden scheitern früher oder später. Achilles Ferse und die Dardanelln, das sind die Sollbruchstelln. Ja wisst ihr, beim Dammbruch ist das so. Erst fallen die Mauern, dann fällst du. Sollbruchstelle Nord-Nordwest, Dann fällt der Rest.
3.
Der Eismann 03:32
Wenn der Eismann dir ein Eis gibt, nein, dann rühr es nicht an. Der erste Schuss ist immer gratis, danach nimmt man dich ran. Dann bist du im Konsumrausch, dann bist du schon geprellt. Dann kannst du nicht mehr die Systemfrage stelln, denn die hat sich schon gestellt. Wenn der Eismann dir ein Eis gibt und es schmeckt dir nicht mehr, dann lächelt er nur schelmisch, Konkurrenz ist lang her. Und wenn der Eismann dann scheiß Eis macht und du es immer noch frisst, dann ist das so, der Eismann ist jetzt Monopolist. Dann bist du im Konsumrausch, dann bist du schon geprellt. Dann kannst du nicht mehr die Systemfrage stelln, denn die hat sich schon gestellt. Sie müssen es als Gleichnis sehn, ein schlechtes, ja ich weiß, denn Eis ist süß und das ist bitter und der Konsum bestimmt den Preis, aber lassen sie es noch mal durchgehn, denn es geht hier nicht ums Eis.
4.
Und grad als ich müde war, stand an der Seite eine kleine Pension und weil sie nicht prüde war, sagte sie ein Zimmer geht klar, aber wenn schon, denn schon dann mit Balkon. Wenn du es willst, dann sag es. Na klar warum nicht. Und weil sie nicht einschlief, so wenig wie ich. Schwang sie sich rüber auf mich. Einen tiefroten Anstrich in ihrem Gesicht. Als der Morgen dann kam, wo auch immer er war, ihr Nachthemd keusch wie ein Priestertalar, sagte sie: Naja, das war es dann schon und dann ging sie hinaus auf ihren Balkon. Es kann nicht alles was werden und ewig ist nichts. Der Alltag als Urgrund so manchen Verzichts. Meinst du das ernst? Sag's mir, warum sagst du nichts? Weil ich's nicht weiß. Der Weg über Wasser, der Weg über Eis.
5.
Schalt den Weichzeichner ein, die Schönen und Reichen sind da. Sie schauen an dir vorbei und flirten mit der Kamera. Schalt den Weichzeichner ein, die Schönen und Reichen sind da. Hol mir ein Butterbrot mit Kaviar. Wie, wie schön und reich? Schön schön, schön reich, schon klar. Schalt den Weichzeichner ein, die Schönen und Reichen sind da, vom Straßenstrich ins Rampenlicht vom Whirlpool ins Spa. Gestern und morgen ein niemand, heute ein Star. Gestern und morgen ein niemand, heute ein Star.
6.
Er schläft die Nacht durch bis es Tag ist. Er lässt die Milch stehn, bis sie Quark ist. Er lässt den Tee ziehn, bis er zu stark ist. Und dann geht er aus und trägt einen Pyjama, er ist vom komischen Fach, jetzt ist er beim Drama. Ja, man sagt es sei Wahnsinn, er sagt es sei Karma. Er kämmt seine Haare bis keine mehr da sind. Er behauptet die Dinge, so lang bis sie war sind. Er gibt seinen Ticks nach bis zum Wahnsinn. Er zieht den Hut ins Gesicht und steht auf der Rampe Er steht dort im Licht einer funzligen Lampe. Ein Vorhang aus Schatten, ein Krater aus Licht, er liebt das Theater, nur ob das Theater ihn liebt, wissen wir nicht. Er tritt auf die Rampe, versucht sein Glück, der Kleinkunstpapst tritt nicht zurück.
7.
Man sagt es sei schwer, wie man sagt, es sei schlechtes Wetter. Man sagt: Du bist gut, doch es klingt wie andre sind besser. Es schwingt etwas mit, doch ich komme nicht drauf. Noch diese Zigarette, dann hör ich auf. Man sagt ich sei spät, wie man sagt: Die Uhr da geht nach. Man sagt: Jetzt steh doch mal auf, aber nie: Bleib noch wach. Sperr nur die Tür noch nicht ab, vielleicht komm ich noch rauf. Noch diese Zigarette, dann hör ich auf. Man sagt: Es wird anders, doch meint man nicht: Es wird leichter. Man sagt, auch wenn man's nicht glaubt: Jaja, das erreicht er. Die Ehrlichkeit stirbt langsam aus, so ist halt der Lauf. Noch diese Zigarette, dann hör ich auf. Man sagt: Jetzt fang doch mal an, wie man sagt: Treib mehr Sport. Man sagt: Aber komm bald vorbei, wie man sagt: Bleib bloß fort. Man macht dann aber doch was man will und nimmt so manches in Kauf. Noch diese Zigarette, dann hör ich auf.
8.
Monopoly 10:06
Komm reiß dir ein Bein aus, komm schwimm mit dem Strom. Komm heul mit den Wölfen, komm knie vor dem Thron. Komm werd doch wie alle, komm trink deinen Tee, für Alternativen ist es eh schon zu spät. Komm pflück doch den Apfel, komm spring doch vom Turm, komm kau doch den Apfel, komm kau doch den Wurm, komm klopf mit den Spechten, rühr den Zucker im Tee, komm spiel mit den Schlechten, es tut doch nicht weh. Komm brat mir eins über, komm brat dir nen Hahn, komm kauf dir ein Smartphone, komm ruf alle an. Komm wünsch dir ein Wunder, so ist halt der Lauf: Du kriegst auf die Schnauze und stehst wieder auf. Komm glaub was sie sagen, komm sprich ihnen nach, komm geh vor die Hunde, komm grab dir dein Grab. Komm glaub was sie sagen, komm sprich ihnen nach, komm geh vor die Hunde, komm grab dir dein Grab. Pack alles ein, lauf so schnell wie du kannst, geh nicht über Los (und zieh keine viertausend Mark ein) Die Verführung ist lang, die Versuchung ist groß, geh nicht über Los (du kannst aus dem Gefängnis und frei sein) Pack alles ein, lauf so schnell wie du kannst, man liest deine Spuren und kennt deine Angst. Man wartet nur bis du einen Fehler begehst und dann nie wieder aufstehst und nie von hier weggehst. Und immer reden sie im dritten Programm über den Weltuntergang. Und immer reden sie im dritten Programm über den Weltuntergang.
9.
Diese Pikkönige, diese Herzdamen, diese schlecht-gespielten Minidramen, dieser Schall, dieser Rauch, diese immer ähnlichen Namen, dieses Herz an dem Fleck und der Fleck auf dem Nerz. Dieser Pikkönig in Pik nicht in Herz. Sie teiln sich ein Essen, sie teiln sich ein Bett, Techtelmechtel, tête à tête. Sie gehen nur zusammen und Hand in Hand aus dem Haus, zwei Wochen, dann ist es aus. Nähe verpflichtet, Nähe macht stumpf, wärst du weit weg, weit weg ist Trumpf. Diese Pikkönige, diese Herzdamen, diese schlecht-gespielten Minidramen, dieser Schall, dieser Rauch, diese immer ähnlichen Namen, dieses Herz an dem Fleck und der Fleck auf dem Nerz. Dieser Pikkönig in Pik nicht in Herz. Sie reden und reden und küssen sich nicht, Worte um Worte und gar kein Gesicht. Ich weiß garnicht warum es so gut funktioniert, ihr sagt es, bis es passiert: Diese Herzdame mit diesem Pikass, Chianti aus dem Eichenfass, dieser Kick, dieser Rausch, dieses zeitlose Flair, zeitlos rot und zeitlos zu schwer. Am nächsten morgen bereut man es sehr, am nächsten morgen ist da nichts mehr...

credits

released April 24, 2017

Schlagzeug: Michael Serzisko;
Bass: Yannic Nonnenmacher;
E-Gittaren: Marco Zimmer, Sebastian Rouget;
Akustik-Gitarren: Sebastian Rouget, Marco Zimmer;
Gesang: Sebastian Rouget, Michelle Rouget;
Backround-Gesang: Marco Zimmer, Janosch Rudack, Dennis Weber, Yannic Nonnenmacher;
Posaune: Janosch Rudack;
Saxophone: Sebastian Rouget;
Querflöte: Michelle Rouget;
Percussion: Dennis Weber, Marco Zimmer;
Flügelhorn: Aaron Klein;
Trompete: Nicolas Göddel;
Geige: Lina Goldbach;


All songs written by S. Rouget, Zimmer, Nonnenmacher, Serzisko, Rudack;
All lyrics written by Sebastian Rouget;
Recording: Marco Zimmer;
Mixing: Marco Zimmer, David Scheidt;
Mastering: David Scheidt;


Aufgenommen August – Dezember 2016 @ Betonwerk Records, Riegelsberg


Our special thanks go to Stubbi Oberwasser for his being, Felix for his amazing artwork, David for all the help with sound issues and Lina and Nicolas for their additional recordings. We love you all. Pineapple and period!

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